Baurechte schaffen bezahlbaren Wohnraum in Zürich
In Zürich-Wiedikon nimmt das Wohnprojekt der Baugenossenschaft Im Gut Gestalt an, das durch die vorzeitige Erneuerung städtischer Baurechte die Schaffung von 44 zusätzlichen bezahlbaren Wohnungen ermöglicht. Diese Initiative markiert einen entscheidenden Schritt in der städtischen Wohnpolitik und stellt ein Modell für die Nutzung von Baurechten zur Verbesserung der Wohnqualität und -zugänglichkeit dar.
Die Baugenossenschaft Im Gut hat sich das Ziel gesetzt, ihre Wohnsiedlungen an der Gutstrasse in Zürich-Wiedikon, die durch eine etwa 70-jährige Bausubstanz gekennzeichnet sind, umfassend zu erneuern und zu erweitern. Im Rahmen eines Masterplans werden die Möglichkeiten für den Bau gemeinnütziger Wohnungen sowie die Einrichtung eines Doppelkindergartens und die Schaffung gemeinschaftlicher sowie publikumsorientierter Nutzflächen erforscht. Zwei Baufelder, die 2012 und 2014 erneuert wurden, sind dabei erst der Anfang. Die nächsten Schritte umfassen die Neugestaltung zweier weiterer Parzellen, die durch städtische Baurechte ermöglicht werden.
Neue Wohnkonzepte und die Rolle städtischer Baurechte
Auf dem Grundstück an der Gutstrasse 146 bis 152 ist der Bau von 28 neuen Wohnungen geplant, während zwei denkmalgeschützte Gebäude, darunter ein Wohnhochhaus mit 46 Wohnungen, instand gesetzt werden. Der jährliche Baurechtszins für dieses Feld beläuft sich auf etwa 69.000 Franken. Parallel dazu wird das angrenzende Grundstück an der Gutstrasse 145 bis 153 vollständig neu bebaut und soll Raum für 72 Wohnungen bieten. Die beiden Baufelder ermöglichen somit insgesamt 146 bezahlbare Wohnungen – ein Zugewinn von 44 Wohnungen im Vergleich zum aktuellen Bestand.
Finanzielle und planerische Weichenstellung
Der Stadtrat strebt an, die Baurechte für diese Projekte vorzeitig für weitere 62 Jahre zu erneuern und unterstreicht damit das langfristige Engagement der Stadt zur Förderung bezahlbaren Wohnraums. Die Entscheidung über die Gewährung der Baurechte liegt beim Gemeinderat. In Vorbereitung auf den Baubeginn im September 2023 und den geplanten Bezug der Wohnsiedlung im Winter 2025/2026 wurden bereits einmalige Ausgaben von 1,355 Millionen Franken für die Sanierung des Baugrunds genehmigt. Dieses finanzielle Engagement ist ein bedeutender Beitrag zur Stärkung der urbanen Infrastruktur und zur Sicherstellung der Wohnqualität für breite Bevölkerungsschichten.