Beachtliches Wirtschaftswachstum steigende Lebensqualität
Der Kanton Zürich zeigt, dass wirtschaftliches Wachstum und steigende Lebensqualität mit sinkenden Umweltbelastungen vereinbar sind. Das aktuelle Wirtschaftsmonitoring des Amts für Wirtschaft verdeutlicht diese erfolgreiche Balance und stellt ein Gedankenexperiment zu den Folgen von Nullwachstum vor.
Die wirtschaftliche Entwicklung des Kantons Zürich ist beeindruckend. In den letzten 40 Jahren hat sich das inflationsbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 74 auf 159 Milliarden Franken mehr als verdoppelt. Pro Kopf stieg die Wirtschaftsleistung von 65.000 auf 101.000 Franken, wobei dieser Wertschöpfungszuwachs überwiegend in höhere Löhne umgesetzt wurde. Zudem hat die durchschnittliche Arbeitszeit seit 1991 um fast einen halben Nachmittag pro Woche abgenommen, was zu einem kontinuierlichen Anstieg des Wohlstands der Zürcherinnen und Zürcher führte. Technologischer Fortschritt und Innovationen waren dabei die treibenden Kräfte.
Steigende Lebensqualität – differenzierte Entwicklungen
Wirtschaftswachstum bringt mehr als nur höhere Einkommen und Freizeit mit sich. Die Steuereinnahmen stiegen, was in vielen Bereichen die Lebensqualität im Kanton Zürich verbesserte. Die OECD nutzt die «Regional-Well-Being-Indikatoren» und den «Better-Life-Index», um Lebensqualität anhand elf verschiedener Kategorien zu messen. Zürich verzeichnete Verbesserungen in Bildung, Beschäftigung, Work-Life-Balance, Gesundheit und Technologie. Im Bereich Sicherheit und Wohnen waren die Ergebnisse gemischt, während die subjektive Lebenszufriedenheit konstant hoch blieb.
Rückgang der Umweltbelastungen trotz Wachstum
Entgegen dem traditionellen Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum und Ressourcenverbrauch zeigen die letzten 30 Jahre eine Entkopplung in reichen Regionen. Im Kanton Zürich stieg das reale BIP seit 1990 um 69 Prozent, während die Umweltqualität in den meisten Bereichen zunahm. Materialverbrauch, Recyclingquote, Luft- und Wasserqualität sowie der Umweltbelastungs-Fussabdruck verbesserten sich. Eine relative Entkopplung ist bei Kehrichtmengen, Bodenversiegelung und Biodiversität zu beobachten. Besonders bei den Treibhausgasemissionen zeigt sich eine deutliche Reduktion um 17 Prozent seit 1990, trotz stetigen Wirtschaftswachstums.
Gedankenexperiment zu den Auswirkungen von Nullwachstum
Das Forschungsbüro INFRAS modellierte im Wirtschaftsmonitoring die möglichen Auswirkungen eines Szenarios ohne Wirtschaftswachstum bis 2050. Dieses Szenario zeigt, dass Nullwachstum zu deutlich tieferen Einkommen und einem erhöhten Armutsrisiko führen würde. Gleichzeitig würden finanzielle Herausforderungen zunehmen, da weniger Steuereinnahmen und Gelder für Sozialversicherungen zur Verfügung stünden, was Verteilungskonflikte zur Folge hätte. Obwohl die Umweltqualität in einigen Bereichen profitieren würde, wären die Kosten hoch, und es stünden weniger finanzielle Mittel für den Umweltschutz bereit.
Der Kanton Zürich demonstriert, dass Wirtschaftswachstum, Lebensqualität und Umweltschutz erfolgreich kombiniert werden können. Die kontinuierliche Verbesserung in verschiedenen Lebensbereichen zeigt, dass technologischer Fortschritt und nachhaltige Entwicklung Hand in Hand gehen können. Das Gedankenexperiment zu Nullwachstum verdeutlicht die Wichtigkeit eines ausgewogenen Wachstums, um sowohl wirtschaftliche als auch gesellschaftliche und ökologische Ziele zu erreichen.