Büroflächenmarkt hält sich besser als erwartet
Der Trend zur Heimarbeit hat das Angebot am Büroflächenmarkt weniger stark als befürchtet erhöht. Dies stellt Credit Suisse in einer Studie fest. Ihr zufolge sollte der Büroflächenmarkt langfristig von der zunehmenden Digitalisierung in allen Branchen profitieren.
Das Angebot im Büroflächenmarkt ist zum Ende des zweiten Quartals 2021 im Jahresvergleich von 5,5 auf 5,8 Prozent gestiegen. Damit habe die Coronavirus-Pandemie nicht zu den befürchteten hohen Werten geführt, schreibt Credit Suisse in einer Mitteilung zur Studie „Büroflächenmarkt Schweiz 2022“ der Zürcher Grossbank. Die Studienautoren rechnen jedoch damit, dass der Trend zum Homeoffice „dem Büromarkt aber noch einige schwierige Quartale“ bescheren wird.
So hätten sich viele Nachfrager während der Pandemie bei der Anmietung neuer Büroflächen zurückgehalten, erläutern die Analysten der Credit Suisse. Sie rechnen zudem damit, dass immer mehr Unternehmen ihren Mitarbeitenden auch langfristig zumindest teilweise die Heimarbeit ermöglichen werden. Andererseits gehen die Analysten von einem steigenden Anteil an Bürotätigkeiten im Zuge der Digitalisierung der Wirtschaft aus. Mittelfristig werde daraus eine stagnierende Nachfrage nach Büroflächen resultieren, heisst es in der Mitteilung.
Derzeit sehen die Analysten schweizweit einen Zusammenhang zwischen höheren Angebotsquoten und Bautätigkeit. Gegenbeispiele haben sie jedoch in Lausanne und Genf beobachtet. Während Lausanne „trotz höherer Bautätigkeit von einer relativ robusten Nachfrage“ profitiere, habe eine schwache Nachfrage in Genf zu einem Anstieg des Flächenangebots auf 12,3 Prozent geführt.
Kurzfristig rechnen die Analysten mit einem weiteren Anstieg des Flächenangebots, auch weil Unternehmen bestehende Pläne zur Aufgabe grösserer Flächen umsetzen könnten. Langfristig gehen sie hingegen von einer stark steigenden durchschnittlichen Büroquote aus. Dies werde voraussichtlich „den flächenmindernden Trend zum Homeoffice mit der Zeit überlagern und langfristig eine markante zusätzliche Büroflächennachfrage generieren“.