Carmen Walker Späh spricht von «bewegendem Moment»
Die Volkswirtschaftsdirektorin eröffnete am Dienstag mit Stadtpräsident Markus Bärtschiger den Healthtechpark. Der neue Wirtschaftscluster in Schlieren soll für massgebende Impulse in der Gesundheitsbranche sorgen.
Schlieren erhält einen neuen Cluster. Nach dem Bio-Technopark, dem Shopping- und dem Start-up-Cluster wurde am Dienstag der neue Healthtechpark eröffnet. Das Vorhaben basiert auf den Arbeiten des im vergangenen Jahr gegründeten Vereins Health Tech Park Zürich- Schlieren, in dessen Vorstand auch die Stadt Schlieren und der Kanton vertreten sind.
Das Ziel: In die Liegenschaft der Stadt Schlieren sollen noch mehr Firmen und Start-ups aus dem Bereich Health Tech einziehen. Man hofft, dass die Unternehmen, wenn sie gemeinsam von einem zentralen Terrain aus arbeiten, sich besser vernetzen können – und so für massgebende Impulse in der Branche sorgen.
Der neue Park befindet sich in den Liegenschaften an der Rütistrasse 12 bis 18 beim Innovations- und Jungunternehmerzentrum (IJZ). 82 Prozent der Gebäude gehören der Stadt. Gemäss Standortförderer Albert Schweizer vermietet sie aktuell einen Viertel ihrer 17 000 Quadratmeter an Health-Tech-Firmen. Dem Kanton zufolge haben sich aktuell 12 Unternehmen an den Healthtechpark angeschlossen. Die Stadt Schlieren hat ihre Liegenschaft in den letzten Jahren schrittweise renoviert und sie labortauglich gemacht.
Die Zürcher Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker-Späh (FDP) weihte den Park zusammen mit dem Schlieremer Stadtpräsidenten Markus Bärtschiger (SP) offiziell ein. Für sie sei dies «ein bewegender Moment», sagte Walker Späh.
Die Pandemie habe der Gesellschaft vor Augen geführt, wie wichtig der Healthtech-Bereich sei. Zum Beispiel indem er Diagnosegeräte oder Hygienemasken produziere. Walker Späh ist sich sicher, dass im neuen Park weitere innovative Diagnosemethoden entstehen, zum Beispiel für die Behandlung von Krebs.
Kanton zahlt 200 000 Franken über vier Jahre
Der Healthtechpark diene aber nicht nur dem Wohlergehen der Bevölkerung, sondern sei auch wichtig für den Wirtschaftsstandort Zürich. Der Kanton sei bereits heute der grösste Healthtech- Standort der Schweiz. Aktuell erfahre der Sektor einen Schub. So sorge die Branche schweizweit für eine Wertschöpfung von 5,3 Millionen Franken und 19 000 Arbeitsplätze. Jeder siebte davon befinde sich im Kanton Zürich – Tendenz steigend.
Damit dieser Trend weiter anhalte, brauche es den neuen Park. Denn: «Innovation entsteht immer mehr in Netzwerken. » Schliesslich betonte Walker Späh, dass mit dem Universitätsspital Zürich und dem Spital Limmattal wichtige Partner für das Projekt gefunden worden seien. Regierungsrätin Walker Späh sagt auf Anfrage zudem, dass der Kanton den Healthtechpark mit einem Zustupf von 200 000 Franken verteilt über die nächsten vier Jahre unterstütze. Danach soll der aktuell über Sponsoren- und Gönnerbeiträge finanzierte Park selbsttragend sein.
Der Schlieremer Stadtpräsident Bärtschiger sagte, wieso er den Standort Schlieren nicht für zufällig hält. Zum Beispiel, weil sich hier bereits der Biotechnopark befinde. In der Stadt wisse man deshalb bereits, was Labors alles erfordern würden – und welche Bewilligungen dafür nötig seien. Weiter finde man in Schlieren einen wichtigen Standort für Start-ups. Und das Gesundheitswesen sei einerseits durch das Spital Limmattal und das Universitätsspital Zürich vertreten, andererseits auch durch die Kantonsapotheke Zürich.
Dabei sei aber nicht nur der Ort, sondern auch der Zeitpunkt richtig gewählt worden, wie Bärtschiger betonte. Das Gesundheitswesen habe in der Coronakrise einen Drive erlebt. «Die Leute wollen jetzt zeigen, was sie können.» Bärtschiger findet deshalb, dass man diesen Rückenwind nutzen soll.
Standortförderer Albert Schweizer erhält viel Lob
Im Scheinwerferlicht befand sich der Schlieremer Standortförderer Albert Schweizer. Dafür, dass er das Projekt initiiert und acht Jahre dafür gearbeitet hat, erhielt er von den Rednern Lob. Regierungsrätin Walker- Späh erwähnte Schweizer speziell und Stadtpräsident Bärtschiger sagte über ihn: «Er findet immer wieder Perlen.» Der CEO des Parks, Stefan Leuthold, lobte Schweizers Vision. Und als Dank für seine Arbeit übergab er ihm eine spezielle Box, die ihn täglich daran erinnern soll, genug zu trinken. Ganz im Sinne der Gesundheitsförderung des neuen Parks.
Doch was nützt dieser Park dem Schlieremer Bevölkerung? Markus Bärtschiger antwortet: «Man vergisst schnell, dass Schlieren nicht nur 20 000 Einwohner hat, sondern auch 19 000 Arbeitsplätze.» Und das Steuersubstrat stamme zu rund 50 Prozent von den in Schlieren ansässigen Firmen, die durch solche Parks gefördert würden.