Der Bau eines CO2-neutralen Zementwerks in Lägerdorf
In Lägerdorf, Schleswig-Holstein, wurde mit dem offiziellen Spatenstich der Grundstein für eines der ersten CO2-neutralen Zementwerke weltweit gelegt. Unterstützt durch die innovative „pure oxyfuel“-Technologie von thyssenkrupp, zielt dieses Projekt darauf ab, die Zementproduktion nachhaltig zu revolutionieren und jährlich rund 1,2 Millionen Tonnen CO2 abzuscheiden.
Der Bau des neuen Holcim-Zementwerks in Lägerdorf markiert einen entscheidenden Schritt in der globalen Bemühung, die CO2-Emissionen der Zementindustrie zu reduzieren. Mit einer geplanten Inbetriebnahme im Jahr 2028 wird das Werk eines der ersten seiner Art sein, das vollständig CO2-neutral operiert. Die Beteiligung hochrangiger politischer und wirtschaftlicher Führungskräfte, darunter Dr. Robert Habeck, Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, sowie Daniel Günther, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, unterstreicht die Bedeutung dieses Projekts für die deutsche Industrie und die globale Umweltpolitik.
Die „pure oxyfuel“-Technologie ist das Herzstück des Projekts. Sie ermöglicht es, nahezu das gesamte bei der Zementproduktion entstehende CO2 aus den Abgasen abzuscheiden. Anstelle herkömmlicher Luft wird in der Verbrennung reiner Sauerstoff verwendet, was die Emissionen drastisch reduziert. Das abgeschiedene CO2 wird anschließend aufbereitet und kann entweder in anderen Industrien weiterverwendet oder sicher gelagert werden. Dieses Verfahren stellt einen signifikanten Fortschritt im Bemühen dar, die Zementherstellung nachhaltiger zu gestalten.
Dr. Cetin Nazikkol, Mitglied des Vorstandes von thyssenkrupp Decarbon Technologies, hebt hervor, dass Zement ein fundamentaler Baustoff ist, dessen Produktion jedoch erhebliche Mengen an CO2 freisetzt. Die innovative Technologie von thyssenkrupp bietet hier eine zukunftsfähige Lösung, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Das Werk in Lägerdorf wird modellhaft zeigen, wie die Zementindustrie transformiert werden kann, um den ökologischen Fußabdruck zu minimieren und gleichzeitig die industrielle Produktion aufrechtzuerhalten.
Das Engagement für eine klimaneutrale Zukunft wird auch von den lokalen Regierungsvertretern geteilt. Ministerpräsident Günther betont, dass Schleswig-Holstein an der Spitze der Energiewende steht und das Projekt in Lägerdorf ein weiterer Meilenstein auf diesem Weg ist. Diese Entwicklung wird nicht nur die Umwelt schützen, sondern auch neue Technologien fördern und nachhaltiges Wirtschaftswachstum in der Region und darüber hinaus anregen.