Die vielseitige Welt des Holzes

August 2024

Pflanzen nutzen die Energie der Sonne, um Zucker herzustellen, den Bäume in Holz umwandeln können. Holz ist ein umweltfreundlicher Baustoff, der seit Langem von Menschen verwendet wird. Die gesamte Holzwertschöpfungskette bietet heute in der Schweiz etwa 80.000 Arbeitsplätze, was ungefähr 2% aller Beschäftigten in der Schweiz entspricht. Seit über 150 Jahren hat die Schweiz bewiesen, dass nachhaltige Forstwirtschaft möglich ist. Um den Erfolg der Schweizer Holzindustrie fortzusetzen, sind Kunden erforderlich, die Schweizer Holz schätzen.

Nutzung des Holzes
Nach einer gewissen Zeit erreicht der Baum sein Wachstumslimit. Dies ist der perfekte Zeitpunkt, um den Baum zu fällen – er ist bereit zur Ernte. Je nach Baumart variiert die Dauer bis zur Erntereifen zwischen 60 und 150 Jahren. Bis dahin hat der Baum genug Zeit gehabt, sich durch Samen in den Lücken des Waldes zu vermehren. Die Pflanzen im Jungwald, die am besten an die lokalen klimatischen Bedingungen angepasst sind, setzen sich durch. Auf diese Weise bleibt der Wald dank natürlicher Selektion gesund. Bei der Durchforstung werden begehrte und gut gewachsene Bäume als Zukunftsbäume stehen gelassen. Durch das hohe Lichtangebot in den Lücken, die durch gefällte Bäume entstehen, können sich am Boden eine Vielzahl von Sträuchern und einjährigen Pflanzen ansiedeln – die Biodiversität in einem so bewirtschafteten Wald nimmt zu.

Der majestätische Wald der Schweiz
Etwa ein Drittel der gesamten Landfläche der Schweiz ist von geschütztem Wald bedeckt. Dieser Wald bietet Schutz vor Naturkatastrophen, ist Lebensraum für Tiere und Pflanzen, ein Ort der Erholung und Freizeit sowie eine Holzquelle. Nachhaltigkeit ist ein grundlegendes Prinzip, das verlangt, dass der Wald all diese Funktionen langfristig erfüllt, ohne mehr Holz zu ernten, als nachwächst. Im Schweizer Wald wächst alle zehn Minuten genug Holz nach, um ein Einfamilienhaus zu bauen. Die Schweizer Wälder bestehen zu etwa 60% aus Nadelbäumen und zu 40% aus Laubbäumen. Ein Grossteil des geschlagenen Holzes wird zu Schnittholz und Hobelware verarbeitet, während 10% für die Papier- und Holzwerkstoffplattenherstellung genutzt werden. Ein Viertel wird direkt als Brennholz verwendet. In der Schweiz wächst jährlich rund 10 Millionen Kubikmeter Holz nach, von denen nur die Hälfte genutzt wird. Holz ist ein langlebiger Werkstoff, der selbst nachwächst und eine wichtige Rolle im ökologischen Gleichgewicht spielt. Es ist daher sinnvoll und empfehlenswert, unser eigenes Holz zu nutzen.

Merkmale von Holz
Holz ist ein leichtes und zugleich starkes Material, das im Verhältnis zu seinem Gewicht vierzehnmal mehr Gewicht tragen kann als Stahl. Aufgrund seiner natürlichen Zellstruktur sind die statischen Eigenschaften von Holz richtungsabhängig. Längs zur Faser ist Holz am widerstandsfähigsten, da es in dieser Richtung hundertmal höhere Zugkräfte und viermal höhere Druckkräfte aushalten kann als quer zur Faser. Das Verständnis dieser statischen Eigenschaften ist für den Bau mit Holz von entscheidender Bedeutung. Zudem verleiht die warme und angenehme Haptik des Holzes den Räumen eine besondere Atmosphäre. Die Holzfasern im verbauten Holz reagieren ständig auf die Luftfeuchtigkeit und tragen so zu einem ausgeglichenen Raumklima bei.

Vielfalt der Holzarten – Unterschiede im Wald und im Wohnbereich
Nicht alle Hölzer sind identisch. Die Merkmale und das Erscheinungsbild von Holz variieren je nach Baumart – es gibt eine breite Palette von leicht bis schwer, weich bis hart und hell bis dunkel. Jede Holzart besitzt daher spezifische Eigenschaften, die sich für unterschiedliche Zwecke eignen. Beispielsweise eignet sich das mit natürlichen Gerbstoffen konservierte Kernholz der Edelkastanie oder der Eiche besonders gut für den Aussenbereich, während die langfaserige Esche für stark beanspruchte Teile verwendet wird. Feinfaserige Hölzer wie Buche oder Ahorn finden Verwendung in der Möbelherstellung. Die Förderung verschiedener Baumarten durch die Verwendung unterschiedlicher Holzarten trägt zur Erhöhung der Biodiversität bei. Jeder Baum wächst individuell, daher kann sein Holz mehr oder weniger Äste aufweisen, breitere oder schmalere Jahresringe haben, etwas heller oder dunkler sein und krumm oder gerade gewachsen sein. Jeder Baumstamm und jedes Teilstück werden entsprechend ihrer Qualitäten genutzt. Ausgewählte Stämme von hoher Qualität werden in Sägewerken zu einer Vielzahl von gesägten Produkten wie Balken, Brettern, Latten, Pfosten und Leimholz verarbeitet. Holz, das krumm und astig ist oder Stämme mit kleinem Durchmesser, werden in Plattenwerken zu Span- und Faserplatten umgewandelt. Die besten Qualitäten werden zu Furnier verarbeitet. Es ist sowohl aus ökologischer als auch aus ökonomischer Sicht entscheidend, die passende Qualität für den jeweiligen Anwendungsbereich im Voraus mit dem Lieferanten festzulegen.

Holzwerkstoffe
Die grossen Formate der Holzwerkstoffe haben einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des modernen Holzbaus geleistet. Die Produktion von Holzwerkstoffen folgt einem simplen Prinzip: Das Holz wird in Bretter, Späne oder Fasern zerkleinert und anschliessend mithilfe von Leim in eine neue Form gebracht. Dadurch entstehen Produkte mit einheitlichen Eigenschaften in festgelegter Dicke und Grösse. Holzwerkstoffe bieten somit einen Mehrwert und eröffnen vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten mit Holz. Als kostengünstiges Baumaterial für den täglichen Bedarf sind Holzwerkstoffe unverzichtbar und in einer breiten Auswahl bei Holzhändlern und Baumärkten erhältlich.

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