Empa verstärkt Betonbauten
Forscher der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) haben eine Technologie verbessert, bei der Betonbauwerke mit kohlefaserverstärktem Kunststoff stabilisiert werden. Die vorgespannten Lamellen der Empa sollen nun zur Marktreife gebracht werden.
In die Jahre gekommene Bauwerke aus Beton werden bereits seit langem mit kohlefaserverstärkten Kunststoffen (CFK) verstärkt, erläutert die Empa in einer Mitteilung. Forschende der Empa haben diese Technologie nun weiterentwickelt. Ihre CFK-Lamellen können der Durchbiegung von Betonbalken aktiv entgegenwirken.
Dazu werden die Lamellen unter Zugspannung mit Epoxidharz an die Balken geklebt. Nach Aushärten der Verbindung wirkt die Zugspannung der Durchbiegung der Balken entgegen. Auch bei der Befestigung der Enden der Streifen haben die Forschenden das bisherige Verfahren verbessert. Anstelle verklebter und verschraubter Aluminiumplatten kommen eigens entwickelte Bügel aus CFK zum Einsatz.
„Eine Lösung aus einem einzigen Material ist immer besser als aus zweien, die sich unterschiedlich verhalten“, wird Empa-Forscher Christoph Czaderski in der Mitteilung zitiert. „Gerade für die Verankerung haben wir im Labor viele Versuche gemacht.“ Der Mitteilung zufolge kann die neue Technologie die Belastungsfähigkeit einer Betonplatte gegenüber der klassischen Methode um 77 Prozent erhöhen.
Im nächsten Schritt soll das Verfahren nun zur Marktreife gebracht werden. Dazu arbeitet die Empa mit S&P Clever Reinforcement Company in Seewen SZ als Industriepartner zusammen. Hier werde derzeit ein industrielles Verfahren für die bisher in Handarbeit hergestellten Bügel entwickelt, heisst es in der Mitteilung. Martin Hüppi hält das Verfahren „auch preislich für Bauherren vertretbar“. „Ich sehe dafür absolut einen Markt“, erklärt der Projektleiter von S&P in der Mitteilung.