Energetische Sanierungen rechnen sich
Der Investitionsbedarf von energetischen Sanierungen wird im Fall eines reinen Heizungsersatzes von Wertsteigerungen überkompensiert. Auch umfassende energetische Sanierungen können sich wirtschaftlich lohnen. Dies zeigt eine Studie von Wüest Partner.
Wüest Partner hat in einer Studie die Wirtschaftlichkeit von energetischen Sanierungen des Schweizer Wohngebäudeparks untersucht. Dabei wurden zwei Szenarien für alle insgesamt 931’000 noch nicht nachhaltig beheizten Wohngebäude durchgespielt, informiert der Dienstleister für die Immobilienbranche in einer Mitteilung zur Studie. Im ersten Szenario wurde eine umfassende energetische Sanierung analysiert, im zweiten Szenario nur der Austausch der Heizungen.
Hinsichtlich ökologischer Nachhaltigkeit erfüllen beide Szenarien die Vorgabe des Klimagesetzes, erläutert Wüest Partner. Beim Investitionsbedarf bis 2050 kommen die Fachleute des Immobiliendienstleisters auf eine Spanne von 52 Milliarden bis 228 Milliarden Franken. Ihnen stehen Wertsteigerungen zwischen 81 Milliarden Franken beim reinen Heizungsersatz und 168 Milliarden Franken im Falle umfassender energetischer Sanierung gegenüber.
Der reine Heizungsersatz ist somit durchweg wirtschaftlich attraktiv. Bei umfassenden energetischen Sanierungen gleichen sich Investitionen und Wertsteigerungen des Gebäudebestands insgesamt aus. Bei Mehrfamilienhäusern mit Mietobjekten ist für gut die Hälfte eine kostendeckende Sanierung möglich. Bei selbst genutztem Wohnraum steigt der finanzielle Nutzen durch die erhebliche Einsparung von Heizkosten an.
Die sinkenden Heizkosten kommen auch Mietenden von sanierten Objekten zugute, da sie einen möglichen Anstieg der Nettomieten in der Regel überausgleichen, schreibt Wüest Partner. «Rein energetische Sanierungen von Mietwohnungen können somit sozial verträglich sein, sodass die ökologische Nachhaltigkeit der sozialen Nachhaltigkeit nicht im Weg stehen muss.»