EPFL-Studentin macht aus Plastikabfall Steine für das Bauen
Selina Heiniger von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) hat im Zuge ihrer Masterarbeit eine Methode zur Herstellung von Bauziegeln aus Kunststoffabfall entwickelt. Sie mischt dazu Plastikabfälle, Beton und Terrakotta.
Für ihre Masterarbeit im Bauingenieurwesen hat Selina Heiniger eine Methode zur nachhaltigeren Herstellung von Baumaterial entwickelt. Dazu benutzt sie laut Medienmitteilung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) Plastikabfälle, schon einmal verwendeten Beton und klein gemachte Terrakotta-Ziegel.
In ihrer Masterarbeit wollte Heiniger laut der Mitteilung der EPFL zwei miteinander verbundene Herausforderungen angehen: die Verringerung der Umweltverschmutzung durch Plastikabfälle und die Entwicklung von Bauweisen, die weniger Rohstoffe verbrauchen.
Sie entwickelte Ziegel aus wiederverwertetem Kunststoff – Polypropylen (PP), Polyvinylchlorid (PVC) und Polyethylen hoher Dichte (HDPE) – sowie aus zerkleinerten Terrakotta-Ziegeln und wiederverwertetem Beton. Ihre Ziegel seien so konzipiert, dass sie ineinander greifen, so dass kein Mörtel erforderlich ist, heisst es weiter. Erste Tests seien ermutigend, aber die Erfindung befinde sich noch im Prototypenstadium. Bei Erfolg könne Heinigers Arbeit einen erheblichen Beitrag zur Verringerung des CO2-Fussabdrucks der Bauindustrie leisten.
Heiniger hat im Kanton Bern die Matura gemacht und sich anschliessend an der EPFL für das Studium des Bauingenieurwesens eingeschrieben. Sie studierte zunächst nur in Teilzeit, da sie zusätzlich in einem Lausanner Tiefbauunternehmen arbeitete.
Die Masterarbeit von Selina Heiniger wurde gemeinsam von Corentin Fivet, dem Leiter des EPFL-Labors für Strukturexploration in der Fakultät für Architektur, Bau- und Umweltingenieurwesen, und Yves Leterrier, einem leitenden Wissenschaftler des EPFL-Labors für die Verarbeitung fortgeschrittener Verbundwerkstoffe in der Fakultät für Ingenieurwissenschaften, betreut.