Erkenntnisse aus dem Healthy Buildings Barometer 2024
Bildquelle: Velux
Das Healthy Buildings Barometer 2024 betont die dringende Notwendigkeit, Gesundheit, Nachhaltigkeit und Resilienz in den Mittelpunkt der Bau- und Sanierungsprojekte zu stellen. Die Studie zeigt, dass nur ein ganzheitlicher Ansatz den Gebäudesektor zukunftssicher machen kann – mit klaren Empfehlungen für Politik und Wirtschaft.
Das Healthy Buildings Framework, das im Barometer vorgestellt wird, liefert eine umfassende Definition von gesunden Gebäuden, die fünf ineinandergreifende Dimensionen abdeckt: Verbesserung der psychischen und physischen Gesundheit, Fokussierung auf menschliche Bedürfnisse, nachhaltiges Bauen, Resilienz und Flexibilität sowie die Befähigung der Menschen durch Wissen. Diese Dimensionen bieten einen klaren Leitfaden für die Planung und Umsetzung von Bau- und Sanierungsprojekten.
Die Studie unterstreicht, dass Gebäude nicht nur aus energetischer, sondern auch aus gesundheitlicher und sozialer Sicht betrachtet werden müssen, um den Bedürfnissen der Nutzer gerecht zu werden und gleichzeitig den klimatischen Herausforderungen zu begegnen.
Schweiz als Vorreiterin in der Gebäudesanierung
Ein besonderes Augenmerk legt die Studie auf die Schweiz, die mit einer fortschrittlichen Sanierungsrate und innovativen Lösungsansätzen im Gebäudesektor eine Vorreiterrolle einnimmt. Allerdings weist das Barometer darauf hin, dass europaweit die Sanierungsquote mit 0,2 Prozent immer noch viel zu niedrig ist, um die Klimaziele zu erreichen. In Zukunft müssen gesundheitliche Aspekte wie das Raumklima und die Anpassungsfähigkeit an veränderte klimatische Bedingungen stärker berücksichtigt werden, um sowohl die Lebensqualität der Menschen zu verbessern als auch die Umwelt zu schützen.
Gesundheit und Wohlbefinden im Fokus
Laut dem Healthy Buildings Barometer 2024 verbringen Menschen bis zu 90 Prozent ihrer Zeit in geschlossenen Räumen, was die Qualität der Innenraumluft und das Vorhandensein von Tageslicht zu zentralen Faktoren für die Gesundheit macht. In der Schweiz beurteilen bereits 7,3 Prozent der Menschen ihre Wohnungen als zu dunkel. Tageslicht und eine gute Innenraumluftqualität sind entscheidend für das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit der Gebäudenutzer. Hier setzt das Barometer klare Empfehlungen: Der gezielte Einsatz von natürlichen Lichtquellen und effektiven Lüftungssystemen soll die Gesundheit und das Wohlbefinden fördern.
Fachkräfte als entscheidende Ressource für die Zukunft
Der Wandel hin zu gesunden und nachhaltigen Gebäuden erfordert spezialisierte Fachkräfte, deren Anzahl jedoch stagniert. Um den Gebäudebestand zu transformieren und die dringend notwendigen Sanierungsmassnahmen umzusetzen, müssen mehr Fachleute ausgebildet und der demografische Wandel berücksichtigt werden. Die fünfte Dimension des Frameworks, «Menschen durch Wissen befähigen», hebt die Bedeutung von Bildung und Ausbildung in diesem Bereich hervor.
Das Healthy Buildings Barometer 2024 liefert einen umfassenden Leitfaden, um Gebäude gesünder und zukunftssicher zu gestalten. Mit klaren Empfehlungen für die Politik, die Bauwirtschaft und Entscheidungsträger zeigt die Studie, dass nur ein ganzheitlicher Ansatz den Herausforderungen des Gebäudesektors gerecht werden kann. Die Schweiz spielt dabei eine Vorreiterrolle, doch europaweit bleibt noch viel zu tun, um den Gebäudebestand nachhaltig zu verbessern.