Erster echter Null-Emissions-Ersatz für Portlandzement
Das US-Startup Sublime Systems hat einen CO2-neutralen Zement entwickelt, der von den Techniken der Römer inspiriert ist und Elektrochemie statt Hochtemperaturverfahren nutzt. Diese Innovation könnte die Zementherstellung nachhaltig verändern und erheblich zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen beitragen.
Die Herstellung von Zement ist für rund sieben Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich, vor allem aufgrund der energieintensiven Hochtemperaturprozesse und der Verwendung von Kalkstein. Ein neues Verfahren könnte diesen Prozess revolutionieren. Das Startup Sublime Systems hat einen CO2-neutralen Zement entwickelt, der auf elektrochemische Prozesse setzt. Inspiriert von den Techniken der Römer, die ohne extreme Hitze stabile Bauwerke schufen, kombiniert Sublime Systems altes Wissen mit modernster Technologie.
Bauprojekte mit nachhaltigem Zement
Sublime Systems hat bereits einen wichtigen Meilenstein erreicht. In Bostons grösstem klimaneutralen Bürogebäude wurden drei Tonnen des neuartigen Zements verbaut. Die erste kommerzielle Produktionsanlage des Unternehmens in Holyoke, Massachusetts, soll 2026 in Betrieb genommen werden und eine Kapazität von 30.000 Tonnen pro Jahr haben. Diese Anlage dient als Modell für die Skalierung der Technologie, mit dem Ziel, zukünftig Fabriken mit einer Jahreskapazität von Millionen Tonnen weltweit zu errichten.
Elektrochemie statt Hochtemperaturverfahren
Die Idee für Sublime Systems entstand im Labor von Professor Chiang am MIT. Leah Ellis und Andres Blades untersuchten die chemischen Prozesse der Zementherstellung und entwickelten daraufhin ein Verfahren, das auf Elektrizität statt auf Hitze setzt. Die innovative Technologie umgeht die CO2-intensiven Schritte der herkömmlichen Zementproduktion und bietet eine echte Null-Emissions-Lösung.
Zukunft der Zementproduktion
Sublime Systems sieht sich als Vorreiter einer klimafreundlichen Zementproduktion. Mit der neuen Methode zeigt das Unternehmen, dass nachhaltige Alternativen möglich sind, ohne die Leistungsfähigkeit des Materials zu beeinträchtigen. Durch die Partnerschaften mit Immobilienunternehmen wie WS Development wird der Zement bereits in realen Bauprojekten eingesetzt, was das Potenzial der Technologie unter Beweis stellt.