Festhypotheken überholen die einstigen Favoriten
Die Schweizer Hypothekenlandschaft erlebt einen bemerkenswerten Wandel. Nach einer Zeit, in der variable Saron-Hypotheken die Gunst der Kunden eroberten, sind nun Festhypotheken wieder im Aufschwung. Angesichts der jüngsten Entwicklungen bei den Hypothekenzinsen gewinnen Festhypotheken an Attraktivität und werden zu einer bevorzugten Option auf dem Markt.
In der Schweiz verzeichnete man nach der Zinswende einen regelrechten Ansturm auf variable Saron-Hypotheken. Doch die einstigen Favoriten erscheinen mittlerweile nicht mehr so attraktiv wie zuvor.
Die Zinsen für Schweizer Festhypotheken befinden sich seit Mitte Juni 2023 auf einem abwärts gerichteten Kurs. Laut dem Hypotheken-Index des Schweizer Online-Vergleichsdienstes Moneyland notieren zehnjährige Festhypotheken aktuell bei 2,31 Prozent – das niedrigste Niveau seit Mai 2022.
Die Abwärtsbewegung hat sich verstärkt, nachdem die Schweizerische Nationalbank (SNB) im September überraschenderweise eine Zinspause angekündigt hat. Dies führte dazu, dass Festhypotheken erstmals seit Oktober letzten Jahres nicht mehr teurer sind als variable Saron-Hypotheken, die zuvor einen grossen Anteil des Neugeschäfts für sich beanspruchten.
Heute sind Festhypotheken für alle Laufzeiten deutlich preiswerter als Saron-Hypotheken. Aktuell sind zweijährige Festhypotheken um 0,35 Prozentpunkte, fünfjährige um 0,42 Prozentpunkte und zehnjährige um 0,30 Prozentpunkte günstiger als ihre variablen Pendants.
Experten sind sich einig, dass der Höhepunkt der Zinsen in der Schweiz erreicht zu sein scheint. Die Mehrheit der Marktbeobachter geht davon aus, dass die SNB die Leitzinsen bei der nächsten Sitzung und im ersten Quartal 2024 unverändert belassen wird und erst Mitte 2024 Zinssenkungen ankündigen könnte.
Die Immobilienspezialisten von Moneypark berichteten ebenfalls, dass über 90 Prozent der befragten Hypothekar-Anbieter in der Schweiz erwarten, dass die SNB den Leitzins bei ihrer nächsten Sitzung unverändert bei 1,75 Prozent belassen wird. In den nächsten drei Monaten dürften die Zinsen bei kürzeren Laufzeiten bis zu fünf Jahren stabil bleiben, während für längere Laufzeiten mehr Volatilität und tendenziell niedrigere Zinsen erwartet werden.