Klybeck-Areal:
Ein Stadtquartier wandelt sich
Die einstigen Industrieareale im Basler Klybeckquartier, jahrzehntelang geschlossene Produktions- und Arbeitsorte, werden mit neuem Leben gefüllt. Auf dem Klybeck-Areal soll ein lebendiges, vielfältiges, nachhaltiges und vernetztes Stadtquartier entstehen.
Das vielleicht bedeutendste Areal der Basler Industriegeschichte liegt mit einer Fläche von 300’000 Quadratmetern im Norden der Stadt. Dieses geschlossene Areal wird sich jetzt öffnen. Schritt für Schritt soll ein grünes, durchmischtes und klimafreundliches Stadtquartier entstehen und mit dem restlichen Klybeckquartier verschmelzen. Beim Bau muss keine zusätzliche Fläche neu versiegelt werden, sondern es wird bereits bebaute Fläche genutzt. Nebst Raum für Wohnen und Arbeiten sind mehrere Schulen, Kultur- und Sportangebote vorgesehen sowie öffentliche Grün- und Freiräume, öffentliche Einrichtungen und neue Verkehrsverbindungen. «Eine gewisse Heterogenität im Angebot ist für einen urbanen Charakter eines Ortes zentral», sagt Beat Aeberhard, Kantonsbaumeister von Basel-Stadt. «Das Klybeck soll ein Anziehungspunkt für Personen aus ganz Basel und der Region werden.» Aktuell gehe er davon aus, dass es im neuen Quartier Wohnungen für 8500 Einwohnende und Platz für 7500 Arbeitsplätze geben wird. Das Wohnraumangebot soll hochwertig und vielfältig sein. Ein Drittel der Wohnungen wird preisgünstig und drei Viertel davon gemeinnützig sein.
Ebenso sind weiterhin bedeutende Flächen für Industrie- und Gewerbenutzungen vorgesehen. «Es ist der Regierung ein Anliegen, dass auf dem Klybeck nach wie vor auch weniger wertschöpfungsintensive Branchen ihr Auskommen finden.» Mit verschiedenartigen Grün-und Freiflächen, dem Umgang mit den Oberflächen im Sinne einer Schwammstadt, einem massvollen Erhalt von bestehenden Bauten, einer Energieversorgung ohne fossile Brennstoffe und dank einer autoreduzierten Mobilität soll der Stadtteil in Sachen Klimaschutz vorbildlich sein. Das Klybeck-Areal besitzt eine lange und bewegte Geschichte als Industrieareal. Die Entwicklung des Areals knüpft nicht nur an weltweite Trends an, sondern auch an die gewachsene, spezifische Identität und Geschichte des Ortes. In den Planungsprozess wurde die Öffentlichkeit mittels Beteiligung von Anfang an einbezogen.
Die Planungspartner Rhystadt AG, Swiss Life und der Kanton Basel-Stadt entwarfen auf Basis der bereits bestehenden Stadtstruktur unter Bewahren von Identität und Atmosphäre ein städtebauliches Gesamtkonzept. Dieses bildete die Basis für die Arbeiten zum städtebaulichen Leitbild, welches im Herbst 2022 der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Es ist ein Gesamtplan für die Bebauung und die unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten im Klybeck-Areal. Das städtebauliche Leitbild wurde von den Planungspartnern zusammen mit dem interdisziplinären Planungsteam Diener & Diener Architekten, Vogt Landschaftsarchitekten, Heller Enterprises und Gruner und unter Beizug eines fachlichen Begleitgremiums erarbeitet. Das Areal ist immer noch ein Betriebsareal, auf dem gegen 2500 Menschen jeden Tag arbeiten und ein- und ausgehen. Im Rahmen der heutigen Zonenordnung entwickelt es sich schon heute ständig weiter. Mit einer Umsetzung von Transformationsprojekten in ersten Arealteilen ist ab 2027/2028 zu rechnen, für die gesamte Arealentwicklung mit einem Zeithorizont bis 2040.