Kolbenmaschine soll mehr Strom aus Abwärme generieren
Die etavalve GmbH will die Produktion von Strom aus Abwärme durch eigens dafür entwickelte Kolbenmaschinen steigern. Die Empa unterstützt das Vorhaben mit einem Entrepreneur Fellowship für ihren ehemaligen Doktoranden und etavalve-Mitgründer Andyn Omanovic.
Die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) hat ihrem ehemaligen Doktoranden Andyn Omanovic ein Entrepreneur Fellowship zugeprochen. Es soll zur Entwicklung einer neuartigen Kolbenmaschine beitragen, mit der die Gewinnung von Strom aus Abwärme gesteigert werden kann, erläutert die Empa in einer Mitteilung. Die Realisierung des Projekts wird die von Omanovic und dem Hydraulikexperten Wolfgang Schneider als Ausgründung der Empa und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) entstandene etavalve GmbH aus Zürich übernehmen.
Derzeit findet die Umwandlung von Abwärme in Strom mehrheitlich mit Turbinen statt. Turbinen seien jedoch „vor allem für hohe Temperaturen und bei Leistungsanforderungen von mehreren hundert Megawatt effektiv“, erläutert Omanovic in der Mitteilung. „Aber für Temperaturbereiche von etwa 500 bis 900 Grad, bei denen die Abwärme unregelmässig anfällt, und bis zum Leistungsbereich von einigen Megawatt ist unsere Kolbenmaschine besser geeignet.“
Mit der Energieversorgerin IWB in Basel hat das Jungunternehmen bereits eine Partnerin für einen ersten Praxistest gefunden. Bis Anfang 2025 will etavalve eine Pilotmaschine entwickelt haben, die IWB im Prozess der Umwandlung von Biomasse in Pflanzenkohle einsetzen wird. Das bei der sogenannten Pyrolyse anfallende Schwachgas enthält Methan und gasförmige Schadstoffe und muss gesetzlich vorgeschrieben verbrannt werden. Wenig später soll eine erste Kleinserie von Kolbenmaschinen für die Verbrennung von Schwachgasen folgen.