Kreislaufwirtschaft: Nachhaltige Lösungen für die Bauwirtschaft
Die Schweizer Bauwirtschaft steht vor großen Herausforderungen bei Materialverbrauch und Emissionen. Zwei von Innosuisse geförderte Projekte unter der Leitung der ETH zeigen Lösungen: Think Earth entwickelt nachhaltige Baustoffe wie rezyklierte Materialien, während Swircular mit digitalen Werkzeugen zirkuläres Bauen ermöglicht.
Die Schweizer Bauwirtschaft verursacht laut einer Mitteilung der ETH gegenwärtig 70 Prozent des inländischen Materialverbrauchs, 80 Prozent des Abfalls und 24 Prozent der Treibhausgasemissionen. Um diesem Trend entgegenzuwirken, hat Innosuisse, die schweizerische Agentur für Innovationsförderung, zwei Projekte zur Kreislaufwirtschaft im Bausektor angeschoben, die von der ETH geleitet werden.
Im Projekt Think Earth werden Baustoffe wie Holz, Lehm und rezyklierter Beton verarbeitet. Ein Beispiel für die Bauweise ist der Manal-Pavillon, der auf dem Campus Horw der Hochschule Luzern eröffnet wurde. Realisiert wurde das Projekt von Oxara, einer Ausgründung der ETH.
Im Projekt Swircular wird ein digitales Ökosystem für zirkuläres Bauen vorgestellt. Mittels digitaler Gebäudebestandsaufnahme und Produktpässen für Baumaterialien soll eine Grundlage für zirkuläre Bauprozesse hergestellt werden. Dabei können registrierte Bauelemente bei einem eventuellem Abriss wieder neu verwendet werden.
„Unsere Vision ist ein Netzwerk aus Interessengruppen, digitalen Werkzeugen und verlässlichen Daten, das es ermöglicht, Materialien entlang ihres Lebenszyklus nachzuverfolgen und entsprechende Informationen auszutauschen“, wird Projektmanagerin Arabelle de Saussure in der Mitteilung zitiert.
An den Projekten ist eine Vielzahl von Einrichtungen, nebst den Genannten die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa), die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) sowie die Berner und die Ostschweizer Fachhochschulen, beteiligt.