Langlebige Chemikalien belasten Böden
Schweizer Böden weisen Belastungen durch extrem langlebige Chemikalien aus Alltagsprodukten auf. Dies zeigt eine Bodenanalyse von Forschenden der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Sie sprechen sich für eine Prüfung allfälliger Gefährdungen aus.
Das Departement Life Sciences und Facility Management der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) hat im Auftrag des Bundesamts für Umwelt und in Zusammenarbeit mit der Nationalen Bodenbeobachtungsstelle von Agroscope die Belastung der Schweizer Böden durch perfluorierte und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) untersucht. Wie es in einer Mitteilung der ZHAW heisst, wurden von insgesamt 32 PFAS-Verbindungen die beiden häufigsten in allen 146 entnommenen Proben nachgewiesen. Rund 80 Prozent der untersuchten Böden wiesen PFAS-Konzentrationen zwischen 0,5 und 4,1 Mikrogramm pro Kilogramm Boden-Trockensubstanz auf.
Obwohl die Forschenden die geringsten Konzentrationen an alpinen Standorten gemessen haben, weisen auch abgelegene Gebiete der Schweiz PFAS auf. Ein direkter Zusammenhang des Grads der Belastung mit der Landnutzung wurde hingegen nicht festgestellt. Die Resultate weisen laut ZHAW somit eher auf „einen stark diffusen Eintrag von PFAS auf Schweizer Böden“ hin.
Bei vielen PFAS handelt es sich um extrem langlebige Chemikalien, die in der Industrie eingesetzt werden oder in Alltagsprodukten wie Reinigungsmitteln vorkommen. Vom Menschen werden PFAS vorwiegend über Lebensmittel und Trinkwasser aufgenommen. Einige der PFAS wurden im Tierversuch als gesundheitsschädlich erkannt.
„Welche Gefährdung von Mensch und Umwelt durch die gefundenen PFAS-Konzentrationen vorliegt, kann noch nicht abschliessend beurteilt werden“, heisst es in der Mitteilung. „Aufgrund des allgegenwärtigen Vorkommens in Schweizer Böden“ schlagen die Forschenden aber vor zu prüfen, „ob eine chronische Gefährdung entweder durch direkte Bodenaufnahme oder durch Nahrungsmittel besteht“.