Das Naturhistorische Museum in Genf enthüllt seine Energievision
Das Naturhistorische Museum in Genf schloss seine Türen am 1. Januar 2024 für ein Jahr, um umfangreiche Renovierungsarbeiten durchzuführen. Dieser Umbau betrifft nicht nur die Ausstellungsräume, sondern auch die Erweiterung des Gebäudes, um die Sammlung und die Forschungseinrichtungen unterzubringen. Ziel ist es, bis 2027 eine moderne und nachhaltige Infrastruktur zu schaffen, die den wachsenden Anforderungen gerecht wird.
Der neue Erweiterungsbau für die Sammlungen, der von MAK Architecture entworfen wurde, wird die bestehenden Flügel aus den 1960er Jahren ergänzen. Mit über 15 Millionen Ausstellungsstücken, darunter Tiere, Gesteine und Mineralien aus der ganzen Welt, ist das MHNG das größte naturhistorische Museum der Schweiz und eines der zehn wichtigsten in Europa. Die Erweiterung wird nicht nur eine bessere Organisation und Präsentation der Sammlungen ermöglichen, sondern auch neue Arbeitsräume schaffen, die Besucherbereiche verbessern und einen neuen Raum für temporäre Ausstellungen einrichten.
Energieeffizienz als zentrales Element
Eines der zentralen Ziele des Projekts ist die Verbesserung der Energieeffizienz des Museums. Der historische Teil des Gebäudes wurde bereits 2012 energetisch saniert und die neue Erweiterung wird nach dem Standard der sehr hohen Energieeffizienz gebaut. Dies entspricht der Strategie der Stadt Genf, bis 2050 100% erneuerbare Energien zu nutzen und die CO²-Emissionen zu eliminieren.
Photovoltaikanlage und nachhaltige Beleuchtung
Einer der Höhepunkte der Renovierung ist die Installation des zweitgrößten Photovoltaiksystems der Stadt Genf. Darüber hinaus wird das gesamte Gebäude mit hocheffizienten LED-Leuchten ausgestattet und nutzt die natürliche Beleuchtung, um den Energieverbrauch weiter zu senken.
Heizungs-und Klimasysteme
Der Heizbedarf der neuen Erweiterung wird vollständig durch erneuerbare Energien gedeckt und insgesamt wird der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Standort schrittweise auf 80% erhöht. Eine Wärmepumpe wird die Hauptenergiequelle für die Heizung sein und 70 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr im Vergleich zu herkömmlichen Systemen einsparen. Im Notfall wird eine Gasheizung als Notfalllösung zur Verfügung stehen.
Optimierte Belüftung und Klimatisierung
Besondere Aufmerksamkeit wurde der Belüftung und Klimatisierung gewidmet, um die empfindlichen Sammlungen vor schädlichen Feuchtigkeitsschwankungen zu schützen. Dies wird es dem Museum ermöglichen, wertvolle Leihgaben von anderen Institutionen zu erhalten, die hohe Anforderungen an die Konservierungsbedingungen stellen.