Losinger Marazzi setzt Klimastrategie in ihren Projekten um
Die Immobilienentwicklerin und Totalunternehmung Losinger Marazzi positioniert sich in der Immobilien- und Baubranche seit bald 20 Jahren als Pionierin in Sachen Nachhaltigkeit. Im 2021 hat die Unternehmung die Stelle des Chief Climate Officer neu geschaffen. Losinger Marazzi setzt ihre Klimastrategie systematisch in den Projekten um, u.a. beim neuen Kantonalen Verwaltungsgebäude in Emmen (LU). Das Projekt strebt die Zertifizierung mit den Nachhaltigkeitslabeln SNBS Gold und Minergie-P-ECO an.
Welche Klimastrategie verfolgt Losinger Marazzi?
Lennart Rogenhofer: Mit unserer Klimastrategie verfolgen wir das Ziel, unsere CO²-Emissionen bis ins Jahr 2030 um 30 Prozent im Vergleich zu 2021 zu reduzieren. Dieses erreichen wir, indem wir neben einem verstärkten Fokus auf Holzbau- sowie Renovationsprojekte die Nachhaltigkeit in allen Projekten als zentrales Thema behandeln. Dabei verfolgen wir einen wissenschaftlichen Ansatz gemäss der Science Based Targets Initiative, welche unter anderem auch unsere Zielerreichung auditiert.
Wie wird die Strategie konkret umgesetzt?
Wir integrieren die Nachhaltigkeit bereits seit Jahren vollumfänglich in unsere Unternehmensstrategie. Umgesetzte Belege dafür sind unter anderem die Grossprojekte Greencity in Zürich (2012 erstes 2000-Watt-Areal der Schweiz in Entwicklung), Erlenmatt West in Basel (2013 erstes 2000-Watt-Areal der Schweiz in Betrieb) oder das nachhaltige Quartier Églantine in Morges im 2019.
Nach weiteren Vertiefungsschritten in den letzten Jahren setzen wir unsere Klimastrategie systematisch um. Seit 2019 erstellen wir kohärent für jedes Projekt eine CO2-Bilanz für die Erstellung und den Betrieb der Gebäude – also über den gesamten Lebenszyklus eines Projekts und unabhängig von den angestrebten Umweltlabels. So konnten wir eine Erfahrungsdatenbank aufbauen, die es ermöglicht, die Emissionen zukünftiger Projekte abzuschätzen und zu reduzieren.
Welche Ziele verfolgt Losinger Marazzi in Bezug auf den Holzbau?
Der Holzbau ist ein Fokusthema der Klimastrategie von Losinger Marazzi. Diese sieht vor, verstärkt auf Baustoffe mit tiefen CO2-Emissionen wie zum Beispiel Holz zu setzen. Unsere Klimastrategie zielt darauf ab, ab der Konzeption die Lebenszyklusemissionen eines Gebäudes in dessen Erstellung und Betrieb möglichst tief zu halten. Der vermehrte Einsatz von Holz ist hier natürlich ein wichtiges Element, immer nach dem Grundsatz «Das Richtige Material am richtigen Ort». Das heisst,einen Fokus auf lokale, leichte, biobasierte Materialien dort zu setzten, wo sie gemäss ihren technischen Eigenschaften am besten passen und einen maximalen Einfluss auf die Nachhaltigkeit haben. Das kann neben einer Reduktion der CO2-Emissionen beispielsweise auch eine bessere Rückbaubarkeit oder ein Beitrag zu einem angenehmen Innenraumklima sein. Diese Strategie setzen wir konkret bereits in Projekten wie dem Greencity Baufeld B6 (Vergé), dem Verwaltungsgebäude des Kantons Luzern und dem Dienstleistungsgebäude BERN 131 um.
Aktuelle Projekte:
Greencity Baufeld B6 (Vergé)
In Zürich mit einem optimierten Energiekonzept (100 % erneuerbar) und einer voll auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Materialisierung (Holz-Fassade, Leichtbau-Innenwände, schlanke Tragstruktur, etc.)
Verwaltungsgebäude des Kantons Luzern
Für rund 1500 Mitarbeitende am Seetalplatz in Emmenbrücke (LU), unter anderem mit einem Atrium aus Holz, SNBS-Gold und Minergie-P-ECO Zertifizierung
Dienstleistungsgebäude BERN 131
Im Wankdorf Bern mit Photovoltaik-Modulen auf dem Dach und an den Fassaden, Holzbau und SNBS Gold Zertifizierung
Stadterneuerungsprojekte Côté Parc
In Genf und Spenglerpark in Münchenstein (BL), in welchen aktiv auf eine Nutzung und Aufwertung des Bestands anstatt auf einen Abriss-Neubau gesetzt wurde
Lennart Rogenhofer
Chief Climate Officer bei Losinger Marazzi ist als Klimabeauftragter dafür verantwortlich, die Massnahmen zur Umsetzung der Klimastrategie des Unternehmens zu orchestrieren. In dieser Rolle ist er sowohl Experte in der konkreten Umsetzung der Klimastrategie in angewandtes unternehmerisches Handeln als auch Energiewirtschaftsexperte mit Fokus auf Geschäftsmodelle für erneuerbare Energien und wird durch interne Experten des nachhaltigen Engineerings unterstützt.