MFO-West wird zum Stadtquartier

Mit dem Erwerb und der strategischen Neuausrichtung des MFO-West-Areals in Neu-Oerlikon wandelt die Stadt Zürich ein ehemaliges Industrieareal in ein zukunftsweisendes Quartier. Vorgesehen sind 220 Wohnungen, Freiräume, kulturelle und gewerbliche Nutzungen. Das Projekt zeigt beispielhaft, wie Städte gemeinsam mit der Wirtschaft neue Räume für Wohnen, Arbeiten und urbane Vielfalt schaffen können – klimagerecht, sozial und wirtschaftlich relevant.
Der Kauf des 25’500 m² grossen ABB-Areals durch die Stadt Zürich für netto 106 Millionen Franken ist mehr als ein Grundstückserwerb. Er ist der strategische Entscheid mit langfristiger Wirkung. Dank des 2021 abgeschlossenen städtebaulichen Vertrags und der 2025 in Kraft gesetzten Sonderbauvorschriften kann Zürich auf einem zentral gelegenen Stück Stadt Zukunft gestalten. Dies mit hoher Dichte, durchmischten Nutzungen und konsequenter Bürgerbeteiligung.
Transformation durch Teilhabe
Ein zentraler Erfolgsfaktor ist die frühzeitige und transparente Einbindung von Anwohner, Verbänden und Quartierorganisationen. Die Bedürfnisse aus dem Quartier flossen direkt in den partizipativen Strategieprozess ein. So wurde aus einem Industrieareal ein urbanes Entwicklungskonzept mit hoher gesellschaftlicher Akzeptanz. Die Stadtplanung gewinnt damit nicht nur Fläche, sondern Vertrauen.
Nutzungsmix als Innovationstreiber
Das Nutzungskonzept sieht drei Neubauzonen und drei Bestandsareale vor. Geplant ist ein Mix aus gemeinnützigem Wohnraum, quartiernaher Versorgung, kreativer Gewerbenutzung und öffentlich zugänglichen Freiräumen. Mit dem Haus für Kultur- und Kreislaufwirtschaft entsteht ein Leuchtturmprojekt für innovative urbane Nutzung. Die Verbindung von Kultur, Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Aktivität macht das Areal zu einem Katalysator für neue Wertschöpfungsmodelle im urbanen Raum.
Zwischennutzung als Impuls für Standortqualität
Bevor die Bautätigkeit beginnt, werden Hallen und Freiflächen gezielt zwischengenutzt. Eine Strategie, die Leben ins Quartier bringt, soziale Kontakte fördert und bereits vor Baubeginn Identität stiftet. Zwischennutzungen gelten zunehmend als Erfolgsfaktor für Standortattraktivität und Resilienz in Transformationsräumen.
Public-Private-Partnerschaft mit Vorbildfunktion
ABB bleibt mit 500 Arbeitsplätzen in Oerlikon verankert und unterstützt die Entwicklung. Das Projekt zeigt, wie eine vorausschauende Stadtentwicklung mit privaten Eigentümern konstruktiv zusammenarbeitet. Ein Modell, das auf andere urbane Konversionsflächen übertragbar ist. Die Kombination aus städtischer Steuerung und unternehmerischer Kooperationsbereitschaft ist richtungsweisend.
MFO-West ist kein Einzelfall, sondern ein beispielhaftes Modell für die urbane Transformation ehemaliger Industrieareale. Wer in solche Entwicklungsräume investiert, kann neue städtische Qualitäten mitgestalten. Von der sozialen Integration über innovative Nutzungskonzepte bis zur nachhaltigen Wertschöpfung. In Zeiten von Wohnraummangel, Klimazielen und neuen Mobilitätsformen sind Areale wie MFO-West der Schlüssel zur Stadt von morgen.