Neue Doppelkindergärten aus Re-Use Bauteilen
Die Ideen der Kreislaufwirtschaft stellt die Architektur vor neue Herausforderungen: Wie lässt sich eine stringente Gestaltung realisieren, wenn dafür möglichst viele Gebäudeteile eines Rückbaus wiederverwendet werden? Studierende der Bachelor-Architektur der Berner Fachhochschule beforschen dies an einem konkreten Fallbeispiel.
Das Architekturstudium des 6. Semesters Teilzeit befassen sich in diesem Semester mit der Frage, wie aus dem Bauteilkatalog des Rückbauprojekts Roche Süd Basel neue Doppelkindergärten für die Stadt Basel geschaffen werden können.
Eine ehrgeizige und experimentelle Aufgabe und ein Pilotprojekt
Nach dem Besuch des Areals Süd auf dem Roche-Campus in Basel, analysieren die Student*innen die Gebäude, die demnächst zurückgebaut werden, auf deren Ressourcen-Potential für eine Zukunft als Doppelkindergärten. Es handelt sich um ein Pilotprojekt, da es derzeit keine etablierte Industrie für Re-Use-Teile gibt. «Neubauten», die aus Re-Use-Ressourcen gebaut werden, sind ein Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft in der Baubranche. Als theoretische Grundlagen werden die 10-R-Kaskade sowie Crade-to-Cradle in den Vordergrund gestellt.
Für diese ehrgeizige und experimentelle Aufgabe arbeitet das Departement Architektur, Holz und Bau der Berner Fachhochschule mit Expert*innen der Firmen Gruner, CSD Ingenieure und Erne Holzbau. Wöchentlich geben verschiedene Referent*innen mit Wissen und Erfahrung in diesem Bereich einen Input und nehmen an den Tischdiskussionen mit den Student*innen teil.
In Partnerschaft mit der Stadt Basel und dem Unternehmen Roche werden die Student*innen bis zum Semesterende Vorschläge erarbeiten, wie die Gebäudeteile weiterverwendet werden können. Dabei werden durch neues Fügen der Bauteile Lebensräume für Kinder entstehen.
Entwurfsatelier «Re-use for Kids»
Im Entwurfsatelier «Re-Use for Kids» geht es um die Suche nach Möglichkeiten, wie aus einem Bauteilkatalog eines Rückbauprojekts neue Kindergärten entworfen und gebaut werden können. Ziel ist es, Prinzipen und Parameter zu finden, die eine stringente architektonische Gestaltung bei der Wiederverwendung von Gebäudeteilen ermöglichen. Dabei werden die Auswirkungen der wiederverwendeten Teile auf die Struktur, Konstruktion, Raumfügung und Atmosphäre der Architektur untersucht.
Die Auseinandersetzung mit dem Thema verlangt das Einbeziehen unterschiedlichster Themen in den Entwurfsprozess und ist deshalb eine interdisziplinäre Aufgabe. Verschiedene externe Experten bringen im Entwurfsatelier ihr Fachwissen ein und schaffen damit eine realitätsnahe Unterrichtssituation.