Neugestaltung im Herzen von Thun
Im Bälliz, einer malerischen Insel zwischen Innerer und Äusserer Aare im Zentrum von Thun, steht eine bedeutende Neugestaltung bevor. Dabei stehen vier historisch wertvolle Liegenschaften im Mittelpunkt.
Das Bälliz, gelegen am südwestlichen Rand der Altstadt von Thun, birgt vier Liegenschaften im Besitz der Frutiger Pensionskasse. Diese historischen Gebäude sind trotz ihres schlechten Zustands erhaltenswert und teilweise noch vermietet. Die besondere Bedeutung des Gebietes Bälliz spiegelt sich in seiner Aufnahme ins Bundesinventar ISOS wider, welches es als ein Ortsbild von nationaler Relevanz kennzeichnet. Demzufolge muss seine charakteristische Struktur weitestgehend bewahrt werden.
Vorherige Herausforderungen
Eine 2015 durchgeführte Machbarkeitsstudie stiess auf Ablehnung von verschiedenen eidgenössischen Kommissionen. Vor allem ein fünfgeschossiger Neubau war umstritten. Als Reaktion darauf wurde ein Workshop organisiert, um neue Richtlinien für die Entwicklung des Gebietes zu definieren und einen Projektwettbewerb vorzubereiten.
Ein Siegerkonzept tritt hervor
Im Rahmen eines Studienauftrags 2022 wurden mehrere Entwürfe eingereicht. Das Team von Baumann Lukas Architektur überzeugte das Beurteilungsgremium mit einem Entwurf, der städtische und atmosphärische Aspekte ideal miteinander verband. Dieser Entwurf würdigt die historische Struktur der Region und zeigt eine Respektierung der typischen Riemenparzellierung. Er integriert Haupthäuser und Nebengebäude auf eine Weise, die der Bedeutung des Ortes entspricht. Das Erdgeschoss wird weiterhin für das Publikum zugängliche Nutzungsbereiche bieten, während die oberen Etagen überwiegend Wohnungen enthalten werden.
Vielfalt gegen Eintönigkeit
Der Entwurf von Baumann Lukas Architektur hebt sich durch seine Diversität ab. Das Design nimmt Bezug auf die charakteristischen Strukturen des Mittelalters und sieht innovative Entwicklungen vor, wie den öffentlichen «Gässlihof», der seine Authentizität durch die Erhaltung eines historischen Bauwerks bewahrt. Im Gegensatz dazu waren andere eingereichte Entwürfe in ihren Vorschlägen nicht so differenziert und konnten das Beurteilungsgremium nicht in gleichem Masse überzeugen.