Potenzial zur Transformation trotz Entwicklungsverzug in Basel
Eine neue Studie des Forschungsinstituts Sotomo, in Auftrag gegeben von der Initiative «Basel vorwärts», zeigt, dass Basel in den Bereichen Wohnungsbau sowie Bevölkerungs- und Arbeitsplatzwachstum im Vergleich zu anderen grossen Schweizer Städten zurückbleibt. Trotzdem birgt die Stadt ein erhebliches Potenzial für städtische Transformation und Entwicklung.
Die von Sotomo durchgeführte Studie legt dar, dass Basel in den letzten zehn Jahren eine gedämpfte Wachstumsdynamik erlebt hat, insbesondere im Vergleich mit Städten wie Zürich, Genf und Bern. Mit nur sechs Prozent Zuwachs im Wohnungsbestand seit 2012 bildet Basel das Schlusslicht unter den acht grössten Schweizer Städten. Nur ein geringer Anteil der Wohnungen wurde nach 1990 erbaut, was auf eine verzögerte Entwicklungsdynamik schliessen lässt.
Demografische Herausforderungen und Chancen
Die Studie betont weiterhin, dass Basel als einzige der untersuchten Städte keinen Geburtenüberschuss aufweist, was auf eine schwache Bevölkerungsdynamik hinweist. Der vergleichsweise niedrige Anteil von jungen Erwachsenen und Familien sowie der hohe Anteil älterer Haushalte spiegelt eine demografische Herausforderung wider, die auch die Arbeitsplatzentwicklung beeinflusst.
Trotz dieser Herausforderungen hebt die Studie hervor, dass Neubauwohnungen nicht zwangsläufig zu höheren Mieten in Bestandswohnungen führen. Im Gegenteil, sie könnten sogar den Markt für preisgünstige Altbauwohnungen beleben. Dies deutet auf ungenutzte Chancen in der städtischen Planung und Entwicklung hin.
Das Potenzial von «Klybeck Plus»
Ein besonders hervorstechendes Beispiel für ungenutztes Potenzial ist das geplante Stadtquartier «Klybeck Plus». Dieses Areal soll auf einem ehemaligen Industriegelände entstehen und bietet Platz für Wohnungen für 8500 Menschen und 7500 Arbeitsplätze. «Klybeck Plus» könnte, ähnlich wie das Basler Gundeli oder das Genfer Quartier Le Pâquis, eine lebendige Durchmischung aus Wohnen und Arbeiten bieten und gleichzeitig so grün wie das Basler Gellertquartier sein.
Die Studie unterstreicht, dass Basel, trotz aktueller Herausforderungen, über beträchtliches Potenzial verfügt, das durch strategische Planung und innovative Entwicklungskonzepte genutzt werden kann. Die Ergebnisse sind ein Weckruf für Stadtplaner, Entwickler und politische Entscheidungsträger, die vorhandenen Ressourcen zu mobilisieren und Basel als dynamische und zukunftsorientierte Stadt neu zu positionieren.