Raumplanung moderiert Immobilienmarkt
Eine zu strikte Raumplanung trägt langfristig zu steigenden Wohnkosten bei. Innenraumentwicklung und Aufzonungen wirken hingegen preisdämpfend. Dies zeigt eine Studie im Auftrag des Bundesamts für Wohnungswesen und der Kantonsplanung des Metropolitanraums Zürich.
Das Bundesamt für Wohnungswesen (BWO) sowie die Kantonsplanerinnen und -planer des Metropolitanraums Zürich haben das Center for Regional Economic Development der Universität Bern beauftragt, in Zusammenarbeit mit IAZI den Beitrag der Raumplanung zu steigenden Wohnkosten zu untersuchen. Den Ergebnissen der Studie zufolge nimmt die Raumplanung eine moderierende Rolle am Immobilienmarkt ein. Sie habe Auswirkungen auf die Bautätigkeit und beeinflusse damit die Wohnkosten, schreibt das BWO in einer Mitteilung zur Studie.
Über die Begrenzung von Baulandverfügbarkeit und Bauzonenkapazitäten steuert die Raumplanung, wie flexibel sich das Angebot an die Entwicklung der Nachfrage nach Wohnraum anpassen kann. Eine zu strikte Raumplanung könne dabei langfristig zu höheren Wohnkosten führen, konstatieren die Verfassenden der Studie. Gleichzeitig hat die Raumplanung jedoch auch die Aufgabe, die Landschaft zu schützen und die Zersiedelung zu begrenzen.
Als Lösung dieses Dilemmas wird in der Studie die Innenentwicklung erkannt. Sie biete ein Instrument, „das es erlaubt, sowohl den Schutz der Landschaft zu gewährleisten, als auch das Wohnraumangebot zu erhöhen“. Als weiteres Instrument schlägt die Studie Aufzonungen vor, also die Ausweitung der Nutzungsmöglichkeiten in einer Bauzone. Zudem werden „langwierige Bewilligungs- und Einsprachverfahren als preistreibend für die Wohnkosten bezeichnet.
Vom 3. bis 7. November finden in Biel BE die Schweizer Wohntage 2023 statt. Am 6. November steht dabei eine Diskussion von Fachleuten auf dem Programm, die sich mit der Frage nach einer Innenentwicklung beschäftigt, welche zu mehr bezahlbarem Wohnraum führt.