Revolution in der Materialtechnik
Ein südkoreanisches Forschungsteam hat ein hochleistungsfähiges Einkomponenten-Epoxidharz entwickelt, das in puncto Hitzebeständigkeit, Flammhemmung und mechanischer Stabilität neue Massstäbe setzt. Dank eines innovativen latenten Härters und des Nanomaterials MXene bietet die Neuentwicklung eine herausragende Lagerstabilität und vielfältige Anwendungsmöglichkeiten in der Industrie.
Epoxidharze sind unverzichtbar für zahlreiche industrielle Anwendungen, von Klebstoffen über Beschichtungen bis hin zu Verbundwerkstoffen. Während herkömmliche Zweikomponenten-Epoxidharze genaues Mischen und schnelle Verarbeitung erfordern, bieten 1-K-Epoxidharze eine vereinfachte Handhabung und konstante Qualität.
Doch bisherige Lösungen hatten Schwächen. Sie waren oft nur bei niedrigen Temperaturen lagerfähig und wiesen unzureichende flammhemmende Eigenschaften auf. Dies schränkte ihre Einsatzmöglichkeiten in sicherheitskritischen Bereichen wie der Bau-, Elektronik- und Telekommunikationsbranche ein.
Durchbruch aus Korea
Ein Forschungsteam des Korea Institute of Science and Technology in Zusammenarbeit mit der Sungkyunkwan University hat diese Hürden überwunden. Unter der Leitung von Dr. Jaewoo Kim und Professor Chongmin Koo entwickelten sie die «Epoxy/MXene One-Component Solution», eine Kombination aus Epoxidharz, einem neuartigen latenten Härter und dem zweidimensionalen Nanomaterial MXene.
Diese Innovation ermöglicht eine Lagerstabilität von über 180 Tagen bei 60 °C, ein bedeutender Fortschritt im Vergleich zu bisherigen Produkten, die bereits bei Raumtemperatur von 25 °C innerhalb von 40 Tagen ihre Eigenschaften verlieren.
MXene als Schlüssel für Stabilität und Sicherheit
MXene, ein hochmodernes Nanomaterial, verbessert nicht nur die thermische und mechanische Beständigkeit, sondern trägt auch entscheidend zur Flammhemmung (V0-Klasse) und elektrischen Leitfähigkeit des neuen Epoxidharzes bei. Dies eröffnet vielfältige Anwendungen in der Hochleistungsindustrie, insbesondere für elektromagnetische Abschirmmaterialien, industrielle Beschichtungen und Klebstoffe.
Industrieanwendungen und Zukunftspotenzial
Die Kombination aus verlängerter Haltbarkeit, verbesserten Sicherheitsmerkmalen und einfacher Handhabung macht das neue 1-K-Epoxidharz besonders attraktiv für Branchen mit hohen Anforderungen an Materialstabilität und Brandschutz.
Denkbare Einsatzgebiete
- Elektronik: Schutzbeschichtungen für Bauteile und Leiterplatten
- Bauindustrie: Flammhemmende Klebstoffe für Sicherheitsanwendungen
- Telekommunikation: Hochleistungsmaterialien für Antennen und Abschirmgehäuse
Mit dieser Innovation könnte das südkoreanische Forschungsteam die Materialtechnik nachhaltig beeinflussen und neue Standards für Einkomponenten-Epoxidharze setzen.