Schlössli Schönegg wird zum Innovationscampus
Der historische Hauptsitz der Axon-Active-Gruppe soll um einen Neubau erweitert werden. Der innovative Axon-Campus wird rund 150 Arbeitsplätze bieten und dürfte über die Schweiz hinaus für Aufmerksamkeit sorgen.
Das historische Schlössli Schönegg mit dem dazugehörenden Chalet auf der Wilhelmshöhe in Luzern gehört seit 1998 Stefan Muff, dem Hauptaktionär der Axon-Active-Gruppe. Gemeinsam mit seinem Bruder Bruno renovierte Muff das damals stark sanierungsbedürftige Gebäude in enger Absprache mit der Denkmalpflege. Danach diente es als Hauptsitz der Endoxon AG, die Technologien für digitale Landkarten entwickelte und 2006 an Google verkauft wurde. Seit 2008 ist das «Schlössli» Hauptsitz der Axon Active Group, die sich strategisch im Bereich der digitalen Transformation positioniert. Axon befasst sich mit komplexen Big-Data-Lösungen für weltweit operierende Unternehmen wie auch mit digitalen Ökosystemen für diverse Branchen. Die Unternehmensgruppe zählt heute über 750 Mitarbeitende an 18 Standorten rund um den Globus. Am Hauptsitz arbeiten derzeit 50 Personen – Tendenz stark steigend.
Mit dem Schlössli Schönegg hatte Muff von Anfang an grosse Visionen. Bereits beim Kauf plante er Erweiterungen ein. Stand heute kann das Gebäude die künftigen Anforderungen als Zentrum zum Erbringen digitaler Dienstleistungen sowie für die geplante Forschungstätigkeit und das neu entwickelte Betriebskonzept «DeepWorking» nicht mehr erfüllen. Deshalb sieht das neu aufgegleiste Projekt einen ergänzenden Neubau als «Axon Campus» vor, der als Innovations-Labor dienen soll. Dieses soll die interdisziplinäre Kooperation verschiedener Interessensgruppen und Ideen fördern. Der Campus führt Akteure aus Bildung, Politik, Behörden und Wirtschaft zusammen und lässt sie an zukunftsweisenden Gesellschafts- und Geschäftsformen teilhaben. Gleichzeitig können die Innovationen in digitalen Ökosystemen erlebt und getestet werden. Die Umgebung soll auch für Start-ups ideale Voraussetzungen bieten, weshalb über das Projekt auch als «Silicon Valley der Zentralschweiz» berichtet wurde.
Um den Ansprüchen eines modernen Campus gerecht zu werden, muss das künftige Raumangebot offen, flexibel und multifunktional gestaltet werden. Vorgesehen ist eine Bruttogeschossfläche von 1500 Quadratmetern mit rund 150 Arbeitsplätzen. Projektiert sind ausserdem eine Kantine von gehobener Qualität mit Produktionsküche sowie ein voll digitales und multifunktionelles Auditorium für 120 Personen mit angeschlossenem Bar-Bereich. Der Neubau wird den besonderen örtlichen Verhältnissen und der daraus resultierenden Gefahrenlage aufgrund möglicher Hangrutsche und Steinschläge angepasst. Eine umfassende Hangsicherung ist durch den Neubau gewährleistet. Den sich wandelnden Mobilitätsansprüchen wird ebenfalls Rechnung getragen: mittels angemieteter Parkplätze auf Niveau Gibraltarstrasse und der Einrichtung von e-mobilitätskonformen Park- und Veloplätzen in dem auf 15 Mio. Franken veranschlagten Neubau. Zurzeit läuft noch der Bewilligungsprozess. Mit dem Bezug wird frühestens 2025 gerechnet.
Der Kraftort Wilhelmshöhe soll dank dem Projekt des renommierten Architekturbüros von Daniele Marques aus Luzern verstärkt zu einem Haus der Begegnung und der digitalen Transformation werden. Muff schwebt vor, dass sich der Ort zu einem gesamtheitlichen Innovationsstandort entwickelt. Eine mögliche Öffnung der Räume an den Wochenenden für Bildungsinstitutionen oder andere kuratierte Veranstaltungen sei denkbar.