Sevensense-Mitgründer lobt Robotikstandort Schweiz
Die Schweiz biete einen guten Nährboden für Robotik-Start-ups, meint Roland Siegwart. Der ETH-Professor und Mitgründer des Jungunternehmens Sevensense lobt unter anderem die vorhandenen Fachkenntnisse in der Präzisionsmechanik und bei Sensortechnologien.
Roland Siegwart ist Professor für autonome Systeme an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH). Ausserdem ist er als Co-Direktor des Förderprogramms Wyss Zurich tätig. 2018 hat Siegwart die ETH-Ausgliederung Sevensense Robotics mitgegründet. Die Firma mit Sitz in Zürich entwickelt Technologien für Roboter, welche ihnen beispielsweise bei der selbstständigen Orientierung helfen. Sevensense arbeitet auch mit der Deutschen Bahn zusammen, um Technologien für die Zukunft des Zugverkehrs zu entwickeln.
In einem Interview, das auf der Blog-Seite von Sevensense veröffentlicht wurde, lobt Siegwart den Robotikstandort Schweiz. Es seien alle wichtigen Fachkenntnisse für Robotik im Land vorhanden. Besonders bedeutend sei einerseits die Präzisionsmechanik, welche eine „lange Tradition in der Schweiz“ habe. Andererseits spiele die Sensortechnologie eine wichtige Rolle in der Branche. Diese sei weltweit weniger bekannt, die Schweiz sei hier dagegen bereits sehr fortgeschritten.
Siegwart hebt weiter die ETH Zürich sowie die ETH Lausanne (EPFL) positiv hervor. Die beiden Hochschulen würden die nötige Steuerung und Intelligenz liefern, um das vorhandene Fachwissen gut nutzen zu können, betont er. Sie brächten auch eine Vielzahl von erfolgreichen Ausgliederungen hervor – besonders im Bereich Robotik. Die Schweiz habe ausserdem einen grossen Pool an ausländischen Talenten anziehen können, welche die Robotikszene weiter stärken.
Aufholbedarf habe die Schweiz noch bei grossen Investitionen. Investoren in Europa seien generell eher risikoscheu im Vergleich zu jenen in den USA. Allerdings trage dies auch dazu bei, dass europäische Jungunternehmen eine nachhaltige kundenorientierte Herangehensweise entwickeln. Entsprechend sei die Überlebensrate von Start-ups – etwa in der Schweiz – viel höher ist als von jenen in USA. Bei den ETH-Ausgründungen liege die langjährigen Überlebensrate bei 80 bis 90 Prozent.