St.Galler Energieanbieter heizt mit Abwärme der Industrie
Der Energieversorger energienetz GSG AG baut im Westen der Stadt St.Gallen ein Niedertemperatur-Wärmenetz. Es nutzt die Abwärme von Industrie- und Gewerbebetrieben, um Liegenschaften mit Wärme oder auch Kälte zu versorgen.
Das Wärmenetz der energienetz GSG AG soll laut einer Medienmitteilung der St.Galler Stadtwerke mit industrieller Abwärme umweltverträglich heizen. Dazu baut die Ende September 2018 von den Städten St.Gallen, Gossau und Gaiserwald sowie der St.Gallisch-Appenzellischen Kraftwerke AG (SAK) gegründete Energieversorgerin energienetz GSG im Westen der Stadt St.Gallen ein Niedertemperatur-Wärmenetz, das die Abwärme von Industrie- und Gewerbebetrieben nutzt, um Liegenschaften mit Wärme oder auch Kälte zu versorgen. So können fossile Brennstoffe eingespart und CO2-Emissionen gesenkt werden, heisst es in der Mitteilung. In den nächsten Jahren sollen weitere Gebiete erschlossen werden.
Abwärme entsteht bei vielen Prozessen wie der Kühlung von Produkten und Räumen, in Rechenzentren und in der verarbeitenden Industrie. Einige Unternehmen verwenden sie selbst, doch bei manchen fällt mehr an als sie intern nutzen können. Mit dem Niedertemperatur-Wärmenetz, auch Anergienetz genannt, wird die überschüssige Energie zum Heizen oder Kühlen der umliegenden Liegenschaften genutzt.
An der Initiantin und Betreiberin energienetz GSG sind die Stadt St.Gallen und die SAK zu je 47,4 Prozent sowie die Gemeinde Gaiserwald zu 5,2 Prozent beteiligt. Ziel ist es, einen grossen Teil des Gebiets zwischen St.Gallen Winkeln, Gossau Mettendorf und Gaiserwald bis zum Jahr 2050 mit Wärme respektive Kälte zu versorgen, die ihren Ursprung in der Abwärme der Industrie hat.
«So können wir die CO2-Emissionen im Perimeter substanziell reduzieren, ortsgebundene Ressourcen nutzen und die Energieeffizienz in den Betrieben erhöhen», wird Simon Schoch zitiert, Geschäftsführer der energienetz GSG und Leiter Technischer Verkauf der St.Galler Stadtwerke.