Stabiler Immobilienmarkt inmitten globaler Unsicherheit
Trotz der globalen Zinswende und wirtschaftlichen Turbulenzen bleibt der Schweizer Immobilienmarkt robust. Iazi-CEO Donato Scognamiglio betont, dass die Schweiz im Vergleich zu anderen Ländern eine aussergewöhnliche Stabilität zeigt, warnt jedoch vor potenziellen Risiken.
In einer kürzlichen Medienkonferenz in Zürich erörterte Donato Scognamiglio, CEO von Iazi, die Auswirkungen der aktuellen Zinserhöhung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) auf den Immobilienmarkt. Mit einem Leitzins von 1,75 Prozent sind die Kosten für Haus- und Immobilienkäufe in der Schweiz gestiegen, was Scognamiglio als eine positive Entwicklung ansieht, da es den Wert und Preis des Geldes widerspiegelt.
Trotz dieser Zinserhöhung hebt Scognamiglio hervor, dass die Schweiz im Vergleich zu ihren Nachbarn eine Art «Insel der Glückseligen» darstellt, da sie bisher keine signifikanten Wertverluste bei Immobilien verzeichnet, wie es in anderen Ländern, beispielsweise Deutschland, der Fall ist. Er betont, dass ein Wertverlust von etwa 10 Prozent in der Schweiz gravierende Auswirkungen hätte, insbesondere für Hypothekarbesitzer, die möglicherweise gezwungen wären, zusätzliches Eigenkapital zu mobilisieren.
Obwohl die Anzahl der Immobilientransaktionen seit der Corona-Krise zurückgegangen ist, sieht Scognamiglio derzeit kein Anzeichen für eine Krise am Schweizer Immobilienmarkt. Er weist darauf hin, dass die Preise stabil bleiben, da Hausbesitzer nicht unter Verkaufsdruck stehen, trotz der Herausforderungen durch höhere Zinsen. Dies spiegelt sich auch in den aktuell hohen Immobilienpreisen in Städten wie Zürich, Basel und Genf wider.
Parallel dazu steigen auch die Mieten, angetrieben durch den steigenden Referenzzinssatz, was sowohl für Angebots- als auch für Bestandsmieten gilt. Scognamiglio prognostiziert, dass der Referenzzins gegen 2 Prozent steigen und die SNB die Leitzinsen weiter erhöhen wird.
Trotz dieser Entwicklungen erwartet Scognamiglio weder einen Preisverfall bei Eigenheimen und Eigentumswohnungen noch eine Entspannung auf dem Mietmarkt. Die robuste wirtschaftliche Lage der Schweiz, gekennzeichnet durch niedrige Inflation, einen starken Arbeitsmarkt und anhaltende Zuwanderung, vor allem von gut ausgebildeten Europäern mit hohem Einkommen, stützt weiterhin den Immobilienmarkt.