Wohnen und arbeiten in stapelbaren Türmen
Der Verein Vision Zukunft Bösch plant ein innovatives Arbeitsgebiet mit Rutschbahnen statt Treppen. Das Projekt dürfte über die Kantonsgrenze hinaus Beachtung finden.
Die Pläne des Vereins Vision Zukunft Bösch sind ambitioniert: Auf 30 Hektaren sollen in Hünenberg auf dem Gelände Bösch 3000 Arbeitsplätze für 600 Unternehmen entstehen. Damit soll das Gebiet aufgewertet und zu einem führenden Standort für innovative KMU in den Bereichen Dienstleistung, Gewerbe und Industrie werden. Das erste Entwicklungsmodell entwarf die Firma Keeas 2018 im Auftrag des Vereins Wirtschaftsregion Zugwest. Gleichzeitig wurde der Verein
Vision Zukunft Bösch gegründet.
Die Herausforderung bei der Entwicklung des Gebiets: Der Platz ist begrenzt. Damit sich dennoch zahlreiche Firmen ansiedeln können, sollen drei Hochhäuser entstehen. Dabei handelt es sich nicht um klassische Hochbauten, sondern um stapelbare Türme: An grossen Liftanlagen hängen hierzu energieautarke Boxen. Unternehmen könnten hier problemlos in die Höhe wachsen: Weitere Boxen lassen sich flexibel aufstapeln.
Gerade kreative KMU dürften sich von diesem Standort angesprochen fühlen: Gibt es doch statt Treppen Rutschbahnen. Aber auch den Themen Energie und Nachhaltigkeit wird Rechnung getragen. Aufgrund seines hohen Tagesverbrauchs bietet Bösch optimale Voraussetzungen für die Installation von Photovoltaikanlagen auf den Dächern. Die Abwärme der nahegelegenen Papierfabrik Perlen könnte als Heiz- und Kühlenergie genutzt werden.
Denkbar ist ein Angebot von E-Autos, Carsharing, E-Bikes bis hin zu gepoolten Firmen- und Besucherparkplätzen. Der sogenannte Energie- und Mobilitätshub arbeitet mit Grossbatterien. Diese optimieren den Energieverbrauch der Solaranlagen und laden gleichzeitig Elektrofahrzeuge auf. Um bestehende Gewerbebauten herum sollen LKW- und Gewerberampen gebaut werden. Ausserdem ist ein autonom fahrender Bus geplant, der direkten Zugang zum Campus Informatik und zum Bahnhof Rotkreuz bietet.
Die Gemeinde Hünenberg besitzt in direkter Umgebung der International School im Bösch ein Grundstück, welches sie für den Bau eines Referenzbetriebs zur Verfügung stellen würde. Dieser zukünftige «Campus Bösch» dürfte damit den Grundstein des Gesamtprojekts legen. Die Vision wird laufend weiterentwickelt.