Zürich ist Hochburg der Langzeitmietenden
Regulierungen schützen Bestandsmieten vor Mieterhöhungen. Dies hat zur Folge, dass Wohnungen seltener gewechselt werden. In Zürich beträgt die Verweildauer im Schnitt mindestens zehn Jahre. Dies zeigen Erhebungen der Zürcher Kantonalbank.
Regulierungen am Mietwohnungsmarkt schützen Mietende vor Mietzinserhöhungen. Gegenüber um knapp 25 Prozent gestiegenen Angebotsmieten seien die Bestandsmieten seit 2008 relativ unverändert geblieben, erläutert die Zürcher Kantonalbank (ZKB) in einer Mitteilung. Den Erhebungen der ZHK zufolge stellt die Stadt Zürich eine Hochburg der Langzeitmietenden dar. Im Durchschnitt wohnen Mietende hier bereits seit zehn Jahren in ihrer Wohnung, bei 15 Prozent beträgt die Verweildauer sogar 20 Jahre.
„Strikte Mietregulierungen erleichtern die Situation für Bestandsmieter, sie schaffen aber auch finanzielle Fehlanreize“, wird Ursina Kubli, Leiterin Immobilienresearch bei der ZKB, zitiert. „Mieter bleiben in ihren Wohnungen, obwohl sie zu klein sind, zu gross sind oder aus sonstigen Gründen eigentlich nicht mehr passen.“ Als Lösung schlägt Kubli bessere Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau vor: „Ein wachsendes Angebot würde den Anstieg der Angebotsmieten dämpfen und somit auch das weitere Auseinanderdriften von Angebots- und Bestandsmiete bremsen“. Für dieses Jahr rechnen die Fachleute der ZKB schweizweit mit einem Wachstum der Angebotsmieten um 3,5 Prozent.
Bei den Preisen für Eigenheime gehen die Fachleute der ZKB von einer leichten Entspannung aus. Schweizweit sollte das Wachstum der Preise in diesem Jahr noch bei 1 Prozent, im kommenden Jahr bei 0,5 Prozent liegen. Im Kanton Zürich wird ein Wachstum von 2 Prozent in diesem und 1 Prozent im kommenden Jahr prognostiziert. „Überrissene Preise, wie wir sie zu Pandemiezeiten gesehen haben, werden aktuell nicht mehr gezahlt“, erklärt Kubli. „Das Preis-Leistungs-Verhältnis muss Sinn ergeben – das gilt genauso für gute wie für schlechte Lagen.“