Zürich testet farbige Strassenbeläge auf Kühlwirkung
Das Tiefbauamt der Stadt Zürich hat seit Sommer 2020 ein Pilotprojekt mit verschiedenfarbigen Strassenbelägen durchgeführt. Getestet wurde die Wirkung auf die Umgebungstemperatur. Erstes Fazit: Auch helle Beläge bringen wenig Kühlung.
Seit Sommer 2020 hat das Tiefbauamt in Zürich ein Pilotprojekt zur Hitzeminderung durchgeführt. Laut Medienmitteilung der Stadt Zürich sind dabei unterschiedlich gefärbte Strassenbeläge in der Roggenstrasse in Zürich-West aufgebracht worden, um die Auswirkung auf die Temperatur zu messen. Die Resultate zeigen, dass die hell gefärbten Beläge – im Gegensatz zu Beschattungen durch Bäume und Häuser – einen nur geringen Einfluss auf die Temperatur ausüben.
Für diese Messungen wurden in der Roggenstrasse neue Beläge eingebaut und die Strasse in drei Flächen unterteilt: in eine Referenzfläche aus herkömmlichem, strassengrauem Asphalt und in zwei Flächen mit einem beigen und einem rötlichen Belag, heisst es in der Mitteilung der Stadt. Kameras und eingelassene Sonden zeichneten die Oberflächentemperatur und Wärmespeicherung der Beläge auf.
Die jetzt vorliegenden Resultate zeigen eine geringe Wirkung der hellen Beläge auf die Oberflächentemperatur. Die Referenzfläche in herkömmlichem Grau war sogar durchschnittlich um etwa 2 Grad kühler als die beiden hellen Belagsflächen. Dieses Resultat lasse sich durch den Schatten erklären, den Bäume und ein hohes Gebäude zeitweise auf die Referenzfläche warfen, heisst es weiter. Diese erhitzte sich deshalb weniger stark.
Zwischen den beiden hellen Belägen seien die Unterschiede gering gewesen. Der Belag in Beige blieb etwas kühler als der rötliche. Anhand von Berechnungen konnte aufgezeigt werden, dass bei gleich starker Besonnung aller Beläge die hellen Beläge um 2 Grad kühler gewesen wären als die Referenzfläche.
Die Ergebnisse des Pilotprojekts zeigten deutlich, wie wichtig Schatten und Bäume für die Hitzeminderung in Städten sind, heisst es vom Tiefbauamt.