Zukunft für 500 gemeinnützige Wohnungen im Josef-Areal

Oktober 2023

Zürich steht vor der Herausforderung, mehr Wohnraum zu schaffen, und Zürich-West sehnt sich nach einem lebendigeren Umfeld. Nach umfangreichen Untersuchungen wurde festgestellt, dass auf dem Josef-Areal im 5. Stadtbezirk 500 gemeinnützige Wohnungen gebaut werden können. In einer Zeit, in der bezahlbarer Wohnraum knapp ist, ist dies eine Gelegenheit, die die Stadt Zürich nutzen sollte.

Die neu gegründete IG Zentrum Hardbrücke (IGZH) setzt sich leidenschaftlich für ein vielfältiges, urbanes und ökologisches Zürich-West ein. Die IGZH sieht die Notwendigkeit, das Quartier mit mehr Leben zu erfüllen, insbesondere durch die Steigerung des derzeit niedrigen Wohnanteils von nur 12 Prozent. Aus diesem Grund hat die IG Zentrum Hardbrücke eine Untersuchung in Auftrag gegeben, um herauszufinden, ob und wie auf dem Josef-Areal, das im Besitz der Stadt Zürich ist, Wohnungen realisiert werden können.

Dringender Bedarf an Wohnraum in Zürich-West
Die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigen, dass, abhängig von der Ausnutzung des Areals, bis zu 500 gemeinnützige Wohnungen auf dem Josef-Areal gebaut werden könnten. Die Förderung von gemeinnützigem Wohnraum soll dazu beitragen, die Vielfalt im Quartier zu erhöhen. Angesichts des Scheiterns der Pläne für Wohnungen auf dem benachbarten Neugass-Areal und der Ankündigung der SBB, vorerst keine Wohnungen an der Neugasse zu bauen, ist dieser zusätzliche Wohnraum umso dringlicher.

Wohnungen sind nun wichtiger denn je
Die IG Zentrum Hardbrücke ist sich bewusst, dass die Stadt bereits weit fortgeschrittene Pläne für die Entwicklung des Josef-Areals hat, die jedoch keine Wohnungen vorsehen. Die IGZH ist jedoch der Ansicht, dass sich die Situation nach dem Scheitern des Neugass-Projekts grundlegend geändert hat und dass das Quartier dringend Wohnraum benötigt. Die IGZH sieht die Gelegenheit auf dem Josef-Areal als eine Chance, die nicht vertan werden sollte.

Wohnungen als sinnvolle Ergänzung
Eine Arbeitsgruppe der IG Zentrum Hardbrücke hat verschiedene Szenarien für Wohnungen auf dem Josef-Areal erarbeitet, die im Hochparterre-Sonderheft „Josef will wohnen“ veröffentlicht wurden. Es wird deutlich, dass die Idee, Wohnungen auf dem Josef-Areal zu errichten, nicht im Widerspruch zu den Plänen der Stadt steht. Das Konzept der Arbeitsgruppe ermöglicht auch die Umsetzung des Hallenbads für Schulkinder, der Alterswohnungen, der Quartierräume und der Grünflächen. Lediglich der Werkhof für das Tiefbauamt könnte am Stadtrand besser untergebracht werden als in zentraler Lage mitten im Quartier.

Die politische Entscheidung ist gefragt
Um Wohnungen auf dem Josef-Areal überhaupt in Betracht zu ziehen, ist ein aktives politisches Handeln erforderlich. Das Josef-Areal ist derzeit als Zone für öffentliche Bauten und Anlagen (ZöBA) ausgewiesen, in der Wohnungen nicht erlaubt sind. Eine Umnutzung ist jedoch möglich und hängt von politischem Willen ab. Die IG Zentrum Hardbrücke hofft, dass die Veröffentlichung von „Josef will wohnen“ die notwendigen Diskussionen in Gang setzt.

Weitere Artikel